„For magnificence, for variety of form and color, for profusion of brilliant life – bird, insect, reptile, beast – for vast scale – Uganda is truly The Pearl of Africa“

– Winston Churchill

Überblick

Uganda, direkt am Äquator gelegen, ist ein Binnenstaat in Ostafrika mit ca. 35 Millionen Einwohnern. Der Name kommt vom Königreich “Buganda”, das einen Großteil der Fläche Ugandas ausmacht. Uganda grenzt im Norden an den Südsudan, im Osten an Kenia, im Süden an Tansania, im Südwesten an Ruanda und im Westen an die Demokratische Republik Kongo. Die Grenzen zu Kenia und Tansania verlaufen zum Teil durch den Victoriasee.

Amtssprachen sind Englisch und Swahili, im autonomen Königreich Buganda auch Luganda; weitere 40 Sprachen werden im Alltag verwendet.

Uganda ist Mitglied in der Afrikanischen Union, dem Commonwealth of Nations, der Organisation der Islamischen Konferenz und der Ostafrikanischen Gemeinschaft.

Zahlungsmittel ist der Uganda Shilling (UGX). Umrechnungskurs Februar 2018:

1 Euro = 4450 UGX

Klima

Uganda besitzt durch seine Lage am Äquator tropisches Klima, welches jedoch durch die Höhenlage abgemildert ist. Der größte Teil des Landes bildet eine einheitliche hügelige Hochfläche auf 1000-1500m ü. NN. (Persönlicher Eindruck: Uganda ist wahnsinnig grün, vor allem logischerweise während der Regenzeit, was so überhaupt nicht unserem Bild von Afrika entspricht.) Hauptregenzeit ist von Mitte März bis Anfang Juni, in Folge des Klimawandels haben sich die Regenzeiten jedoch verschoben. Besonders nass sind die Monate April und September.

Vergleich Nawanyago – Gemmingen:

Jahresdurchschnittstemperatur 22,4° C – 10 °C

Jahresniederschlagsmenge: 1203 mm – 691 mm

Höhe: 1094 m – 212 m über NN

Wenn man von Nawanyago in Richtung Westen (im Sinne von QENP, Kibale, Fort Portal) aufbricht, bekommt man von jedem, aber wirklich jedem, den gut gemeinten Rat, man möge sich bitte warm anziehen, dort sei es soooooo kalt, man verstehe gar nicht, wie Menschen dort leben könnten, so unwirtliche Bedingungen seien das… (Anmerkung der Redaktion: Der normale Ugander (ja, verallgemeinert, aber schließlich unser persönlicher Eindruck) fröstelt aber bereits bei Temperaturen unterhalb der 15 °C, also alles etwas im Kontext sehen!

Weiterführende Statistiken: https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/LaenderRegionen/Internationales/Land/Afrika/Uganda.html

Kleiner Geschichtsüberblick

Ugandas heutige Grenzen wurden 1894, als das Land britisches Protektorat wurde, festgelegt. Bis zur Unabhängigkeit 1962 war Entebbe, idyllisch gelegen am Viktoriasee und heute Standort des einzigen internationalen Flughafens, Hauptstadt Ugandas. Unter Milton Obote und Idi Amin, heute noch vielen als “Schlächter von Kampala” bekannt, war Uganda faktisch eine Diktatur. In diesem Zeitraum fand auch die sogenannte „Operation Entebbe“ statt, die Befreiungsaktion einer entführten Air France-Maschine durch Israel. Seit 1986 regiert Yoweri Kaguta Museveni das Land, nachdem er im “Bush War” genannten Bürgerkrieg die Macht übernommen hatte. Zwar gibt es alle 5 Jahre Präsidentschafts- und Parlamentswahlen, doch ist das politische Klima sehr von der Unterdrückung der Opposition geprägt, sodass ein friedlicher Machtwechsel als sehr unwahrscheinlich angesehen werden kann. Im letzten Jahr änderte sogar das Parlament (entgegen größer Proteste der Bevölkerung) die Verfassung, sodass Präsident Museveni bei den nächsten Präsidentschaftswahlen wieder antreten kann, dies wäre vorher durch eine Altersbeschränkung nicht möglich gewesen. (sog. “Age-Limit-Bill”, siehe auch: http://www.monitor.co.ug/News/National/Museveni-signs-age-limit-bill-into-law/688334-4248764-yr9cbwz/index.html)

Im Vergleich zu den Nachbarländern Südsudan, DRC, und bis vor wenigen Jahren Ruanda ist die politische Lage in Uganda sehr stabil, weshalb Uganda einerseits als Dreh- und Angelpunkt für verschiedenste UN-Missionen in den genannten Ländern und Somalia dient, als auch sehr viele Flüchtlinge aus diesen Ländern aufnimmt. (siehe auch: http://www.spiegel.de/politik/ausland/uganda-fluechtlinge-erhalten-land-und-bleiberecht-a-1153730.html , http://www.spiegel.de/politik/ausland/ugandas-fluechtlingsminister-die-zeit-der-mauern-ist-vorbei-a-1168645.html)

Gesundheitsversorgung in Uganda

Die medizinische Versorgung in Uganda wird durch sogenannte „Health Centres“ (HC) gewährleistet, die in die Kategorien I – V unterteilt werden. Diese Einteilung ist bedingt durch die Ausstattung sowie das Personal vor Ort. Während ein HC I in Deutschland als Apotheke zu bezeichnen ist, verfügt ein HC II daneben auch noch über einen Kreissaal. Die personelle Besetzung dieser beiden Kategorien erfolgt durch Krankenschwestern. Ein HC III verfügt neben Kreissaal und Apotheke über ein Labor und eine Krankenstation und sollte im Personal einen Arzt aufweisen. Gegenüber einem HC III verfügt ein HC IV außerdem über einen OP. Ein HC V wird als „general hospital“ bezeichnet. Krankenhäuser der Kategorien IV und V verfügen über einen Stab aus mehreren Ärzten. Der Abstand zwischen den Health Centres beträgt im Mittel etwa 15-20 km.

Die Ausbildung von medizinischem Fachpersonal erfolgt an speziellen „schools of nursery“ sowie den Universitäten.

Da die Patientenversorgung eigentlich in den staatlichen Krankenhäusern (wie in GB und Kanada auch) kostenlos ist, gibt es keine staatliche Krankenversicherung. Das bedeutet jedoch, wenn man in ein privates bzw. kirchlich getragenes Krankenhaus geht, weil dieses einfach näher ist als ein staatliches oder ein verlässlicheres Angebot bietet, muss man für seine Behandlung zahlen. Die Preisliste des Nawanyago H/C III findet man unter „Health Centre“. Praktisch betrachtet, wird ärztliche Versorgung in den staatlichen Einrichtungen zum Teil jedoch nur gegen die Zahlung von Schmiergeldern vorgenommen. Eine Praxis, die allgemein bekannt ist, jedoch geduldet wird. Außerdem ist die Versorgung mit Ärzten nicht immer gewährleistet, kommt man nachts oder am Wochenende in ein staatliches Krankenhaus, so kann es sein, dass überhaupt kein Arzt anwesend ist. Auch unter der Woche gehen viele Ärzte der Arbeit in ihren eigenen Kliniken nach, statt in dem Krankenhaus zu arbeiten, in dem sie angestellt sind, weil die Bezahlung zu schlecht ist. Im Gegensatz zu Deutschland bedeutet ein Streik des medizinischen Fachpersonals in Uganda dann nicht: „die Notfallversorgung funktioniert einwandfrei“, die „Versorgung ist weiterhin ohne größere Einschränkungen gewährleistet“, sondern, dass Menschen sterben! (https://www.theguardian.com/global-development/2017/nov/16/costing-lives-doctors-strike-health-service-uganda)